Der Schwerpunkt aller Vorhaben im Rahmen der Aufforderung von IPCEI liegt auf der Wasserstofferzeugung, Brennstoffzellen, Anwendungen für Endverbraucher, insbesondere im Mobilitätssektor sowie der Speicherung, dem Transport und der Verteilung von Wasserstoff. Das Hauptziel des H2I-S&D-Projekts besteht darin, eine geeignete Lagerstätte für die Speicherung von Wasserstoff gemischt mit Erdgas zu finden und die höchstmögliche Konzentration zu bestimmen, bei der dieser in einer Lagerstätte aus porösem Gestein gespeichert werden kann.
Das H2I-S&D-Projekt besteht aus zwei Phasen. In der ersten Phase (F&E-Phase) werden geeignete geologische Strukturen für die Speicherung von mit Erdgas vermischtem Wasserstoff ermittelt und die maximal zulässige Wasserstoffkonzentration, die gespeichert werden kann, durch Laboruntersuchungen bestimmt. In der zweiten Phase des Projekts wird eine Pilotversuchsanlage errichtet, in der die ausgewählte geologische Struktur physikalisch getestet werden soll. So wird Wasserstoff, entweder in einem Gemisch mit Erdgas oder in reiner Form (je nach den Ergebnissen der ersten Phase), in die Gesteinsstruktur eingespeist bzw. entnommen. „Das Besondere an dem Projekt wird die so genannte „Deblending“-Anlage sein – eine Technologie zum Herausfiltern von Wasserstoff. Damit kann einem Kunden, der Gas in einer bestimmten Konzentration einspeist, welches dann mit dem Gas im Speicher vermischt wird, die Möglichkeit gegeben werden, es in der gewünschten Qualität zurückzuerhalten,“ verriet der Leiter der Abteilung für Innovationen bei NAFTA, Roman Závada.
„Die Hauptaufgabe von IPCEI besteht darin, den öffentlichen und den privaten Sektor zusammenzubringen, um groß angelegte, innovative Projekte mit Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit und die Nachhaltigkeit in der gesamten Europäischen Union umzusetzen. Insgesamt wurden für IPCEI mehr als 430 Projekte im Bereich Wasserstoff angemeldet, so viele wie nie zuvor. Eine hervorragende Nachricht ist, dass das slowakische Projekt des Unternehmens NAFTA eines der ersten war, das genehmigt wurde, und dass andere in den nächsten Wellen auf eine Notifizierung warten. Auch weitere slowakische Unternehmen wollen diese einmalige Gelegenheit nutzen, sich an der Spitzenforschung im Bereich der Wasserstofftechnologie zu beteiligen und über IPCEI grundlegende Lösungen zu entwickeln. Wir sind froh, dass wir ihnen dabei helfen konnten,“ führte Peter Blaškovitš, Generaldirektor der Slowakischen Innovations- und Energieagentur, welche die Schirmherrschaft über die nationale Auswahl der IPCEI Projekte hatte.
Insgesamt wurden in die europäische IPCEI Ausschreibung 41 Projekte von 35 Unternehmen aufgenommen, für die die Europäische Kommission einen maximalen Betrag an staatlichen Beihilfen in Höhe von 5,4 Mrd. Euro verabschiedet hat. Diese Mittel werden aus den nationalen Ressourcen der 15 Mitgliedstaaten zur Verfügung gestellt, weitere 8,8 Mrd. Euro sollen aus privaten Investitionen stammen.
Im Dezember 2020 haben sich 22 EU-Mitgliedsstaaten und Norwegen auf die Unterstützung von IPCEI Projekten im Bereich Wasserstoff geeinigt. Jeder Staat hat einen nationalen Aufruf zur Interessenbekundung vorbereitet. Aus der slowakischen Auswahl empfahlen die Experten 15 der 32 Projekte, die der Europäischen Kommission zur Prüfung vorgelegt wurden. Im weiteren Verlauf wurden die Projekte in Wertschöpfungsketten gruppiert, um die Unternehmen je nach ihren Präferenzen in so genannten „IPCEI-Wellen“ zusammenzufassen, damit sie Erfahrungen austauschen und zusammenarbeiten können. Die Europäische Kommission geht davon aus, dass IPCEI rund 20.000 direkte Arbeitsplätze im Bereich Wasserstoff schaffen wird.